Gravel – Die Freiheit des Bikens 365 Tage im Jahr
Was bedeutet Gravel?
Dieser englische, mittlerweile sehr gewichtige Begriff im Bikesport bedeutet erst einmal nichts anderes als „Schotter“. Die „Gravel Bikes“ sind also grundsätzlich dafür gedacht auf nicht asphaltierten oder anderweitig nicht sehr fein befestigten Straßen unterwegs zu sein. Das angenehme und vielseitige an so einem „Schotter Bike“ ist aber eben die Möglichkeit auch auf asphaltierten, gepflasterten Straßen und auch auf erdigen, ja sogar schlammigen Wegen unterwegs sein zu können, ohne dass es dem Bike Schaden zufügt oder der Fahrkomfort leidet.
Wo hat Gravel seinen Ursprung?
Wie so oft haben Sporttrends in den Vereinigten Staaten ihren Ursprung, dies ist auch beim Gravel der Fall. Da in Übersee sehr weite Straßenstrecken nicht asphaltiert, sondern nur geschottert sind, haben sich findige Leute Bikes zusammengebaut, die zwar schnell wie ein Rennrad, doch auch fast so geländetauglich wie ein Mountainbike waren. Daraus entstanden dann die sogenannten Gravel Bikes. Heutzutage ist Gravel eine eigene Bike Disziplin für die es zahlreiche Rennen mit allen möglichen Distanzen gibt.
Merkmale eines Gravel Bikes
Wie bereits oben gesagt, erinnert das Gravel Bike beim ersten Hinsehen an ein etwas zu dick bereiftes Rennrad. Es gibt allerdings einige Merkmale, die ein Gravel Bike zu diesem vielseitig einsetzbaren Drahtesel macht, als das es heute verstanden und genutzt wird.
- Rahmenbau: ein Gravel Bike hat einen etwas längeren Radstand als ein Rennrad, es verhält sich deshalb ruhiger in der Handhabung als ein purer Straßenflitzer. Die Sitzposition ist entspannter, aufrechter und generell für längere Touren angenehmer, also auch hier ein Zwischending zwischen Mountainbike und Rennrad.
- Lenker: Ein typischer Gravellenker ist etwas breiter als ein Rennradlenker und die Lenkerenden zeigen leicht nach außen, damit soll die Fahrposition entspannter und gleichzeitig sicherer werden, wenn sich der Untergrund in eine steinig-kiesige Oberfläche verwandelt.
- Bremsen und Gangschaltung: Da sich ein Gravel Bike für alle Wettersituationen und Anstiege eignen soll, fällt die Wahl auf Scheibenbremsen und Mountainbike-Gangschaltungen oder auch spezielle Gravel-Schaltungen, damit auch steilste Anstiege gemeistert werden können.
- Reifen: der Rahmen eines Gravel Bikes bietet viel Platz für breite, offroad-taugliche Reifen. In den meisten Fällen sind 35-45 mm breite Reifen im Einsatz, die sich auf asphaltierten, geschotterten oder nassen Oberflächen gleichermaßen wohlfühlen.
- Pedale: Ein sehr individuelles Thema, das je nach Anforderung und Vorliebe in Angriff genommen werden sollte. Für die eher leistungsorientierten Gravel Biker sind sicher Klickpedale die passende Wahl, für Biker, die eher entspannt eine Tagestour in Angriff nehmen oder über mehrere Tage auf Radreise unterwegs sind, sind klassische Flatpedale praktischer, da keine besonderen Bikeschuhe erforderlich sind und somit auch kein zweites Paar „normale Schuhe“ mitgenommen werden muss.
- Gepäckträger, Schutzbleche usw.: Ein Gravel Bike eignet sich neben entspannten oder herausfordernden Tagestouren auch für längere Reisen, die sich über mehrere Tage, oder gar Wochen oder Monate erstrecken können. Aus diesem Grund haben die meisten Gravel Bikes neben den vielen Wasserflaschen/Werkzeugflaschenösen auch Gepäckträgerösen und Befestigungsmöglichkeiten für Schutzbleche integriert.
Einsatzmöglichkeiten eines Gravel Bikes / Ausrüstung
„Graveln“ kann man das ganze Jahr über und zwar überall. Neben dem geeigneten Bike braucht es für die Freiheit auf zwei Rädern natürlich die geeignete Bekleidung und Ausrüstung, die einem die mehr oder weniger lange Ausfahrt zum angenehmen Erlebnis macht. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe renommierter Bikeausrüster, die spezielle Gravelbekleidung- und praktische Accessoires im Angebot haben.
Vor allem die Bike-Bekleidungshersteller haben sich durch das Gravel Bike inspirieren lassen und haben nun neben der strikt funktionellen Bekleidung auch verspieltere Farbkombinationen und Designs im Angebot. Die Bekleidung ist zu einer kreativen Kombination zwischen Rennradfunktionalität und MTB-Coolness geworden, der Gravelstyle ist geboren. Der Sportbekleidungshersteller SPORTFUL hat nun auch Gravelbekleidung im Sortiment, die diesen Stil perfekt verkörpert!
Andere bekannte Bike Brands bieten komplette Gravelbikes, dazu gehören Bergamont und Scott, während auch klassische Fahrradtaschenhersteller nun auch Gravel-Bikepacking-Taschen im Angebot haben, wie beispielsweise Ortlieb. Ein Name ist besonders in Italien seit vielen Jahren gar nicht mehr aus dem Gravelgeschehen wegzudenken und das ist Miss Grape, ein kleines, aber feines Bikepackingtaschen-Label aus Rovigo im Veneto.
Neben den Tagestouren, den Bike-Reisen oder der täglichen Fahrt zur Arbeit können Gravel Bikes auch für die entspannte Wochenendtour mit der Familie benutzt werden, die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Bikes sind fast grenzenlos…denn Graveln ist Freiheit!