Trailrunning: Interview Philipp Ausserhofer im Karpos Team

    Bereits vor einiger Zeit haben wir uns mit dem Ahrntaler Trailrunner Philipp Ausserhofer unterhalten, was er von den Trailrunning Schuhen Scarpa Ribelle Run hält. Diesmal würden wir gerne von ihm wissen wie er die Entwicklung des Trailrunnings in den letzten Jahren erlebt und welche Projekte er für die nächsten Jahre auf seiner langen Wunschliste hat.
    Philipp Ausserhofer Team Karpos
    Für Philipp bedeutet Trailrunning Freiheit.

    Philipp ist in den Ahrntaler Bergen aufgewachsen und hat deshalb seit Kindesbeinen an ein sehr enges Verhältnis zur Natur und zum Berg im ganz Besonderen. Immer wieder zog es ihn in die Höhe, bis er irgendwann begann sich immer flotter über die Trails zu bewegen und schließlich als Trailrunner bei zahlreichen Races mitlief. Heute ist Philipp ein erfolgreicher Bergsportler, der seit 2021 Teil des Trailrunning-Athletenteams bei Karpos ist.

    Hallo Philipp, ich freu mich dich zum zweiten Mal begrüßen zu dürfen! Hier hätte ich gleich meine erste Frage, die einerseits sehr allgemein, aber auch sehr persönlich beantwortet werden kann. Was bedeutet Trailrunning für dich?

    Ganz wörtlich genommen kann man Trailrunning als Laufen auf Trails abseits von Straßen und Forststraßen definieren – also Waldwege, Wanderpfade, mal technischer mal weniger. Die Frage nach der Bedeutung des Trailrunning geht für mich persönlich darüber hinaus: es bedeutet für mich Freiheit und ist somit für mich so viel mehr als nur „Laufen und Training auf Trails“. In diesem Sport habe ich meine große Leidenschaft gefunden, eine Möglichkeit meine Grenzen auszuloten und lernte mich laufend selbst besser kennen. Trailrunning ist also meine Leidenschaft, eine Sehnsucht, etwas das mich antreibt. Meine Disziplin innerhalb des Trailrunnings ist der Ultra-Lauf, am liebsten Distanzen über 100 km.

    Hat sich deine Sicht von den Anfangstagen bis zum aktuellen Trailrunning Geschehen verändert?

    Ich selbst bin seit 2018 in der Trailrunningszene unterwegs. Vielleicht zu kurz, um über die großen Anfänge zu sprechen, jedoch bekomme ich die aktuelle Entwicklung gut mit. Der Sport ist im Umbruch, er wird immer leistungsorientierter und professioneller. Natürlich wird auch hier oft über die „gute alte Zeit“ gesprochen – auch ich selbst frage gerne bei älteren Laufkollegen nach und lausche ihren Erzählungen. Dennoch erachte ich es als wichtig und natürlich, dass der Sport sich entwickelt. Durch die Sponsoren bekommen nun Athleten die Möglichkeit vom Sport leben zu können, gleichzeitig ist dies auch eine große Wertschätzung für unsere Leistung als Athleten. Als Teil der jungen Ultraläufer-Generation möchte ich unseren Sport mitprägen und mit gutem Beispiel vorangehen und meine Werte, die ich auch durchs Laufen gelernt habe, weitergeben: Respekt dem Berg, Fairness dem Konkurrenten und Professionalität dem Sport gegenüber.

    Philipp Ausserhofer Team Karpos
    Trailrunning Athleten werden immer mehr von Sponsoren unterstützt, der Leistungsanspruch steigt.

    Wie bist du zu Karpos gekommen? Was bedeutet es, Karpos Ambassador zu sein?

    Ich wurde 2021 von Karpos in das Trailrunning-Athletenteam aufgenommen und blicke nun auf zwei erfolgreiche Jahre zurück. Ein tolles, familiäres Team mit viel Leidenschaft und Know-how für den Bergsport. Ich spüre großes Vertrauen und viel Wertschätzung und kann mich gut in die Produktentwicklung einbringen. Es freut mich sehr, dass auch das Thema Trailrunning innerhalb der Karpos-Familie mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.

    Welche Entwicklung im Trailrunning erhoffst du dir und welche befürchtest du, für dich und generell?

    Trailrunning ist defintiv Trendsportart und viele starke Athleten anderer Sportarten drängen in den Sport. Er wird immer professioneller, schneller und die Dichte der Eliteläufer rasant größer. Trailrunning entwickelt sich stark und schnell – nicht nur auf der Produktseite durch die diversen Firmen, sondern auch im täglichen Training der Athleten. Es wird an allen Stellschrauben gedreht – vom Athletiktrainer, über den Mentaltrainer bis zum Physio. Auch neue Wettkämpfe schießen gefühlt täglich aus dem Boden, neue Serien entstehen und das generelle Medieninteresse wird größer. Ich finde es extrem cool, Teil dieser Entwicklung zu sein und diesen Sport mitzuprägen. Für die Zukunft wünsche ich mir dass der Sport sauber bleibt bzw. besser kontrolliert wird und der Respekt gegenüber der Natur und dem Berg erhalten bleibt. Ich sehe dabei aber jeden von uns Eliteläufern in der Pflicht mit gutem Beispiel voranzugehen und dies vorzuleben.

    In welchem Land/welcher Gegend würde dich ein Trailrun als eigenes Projekt oder Rennen reizen?

    Laufen und Reisen zu verbinden finde ich genial. So ist u.a. einer meiner jährlichen Neujahrsvorsätze immer im neuen Jahr in mindestens einem neuen Land zu laufen. Ich liebe es laufend die Welt zu entdecken, abseits vom Mainstream. Am liebsten mit Einheimischen, in die (Lauf)kultur fremder Länder einzutauchen und davon zu lernen. „Running far to discover our planet and push our limits“, ist defintiv mein persönliches Mantra im Ultralauf. Es ist natürlich immer etwas schwer Wettkampfambitionen und gute Reisezeiten zu kombinieren. 2020 war ich in Ecuador zum Laufen und Höhenbergsteigen. Dabei wurde in mir eine Faszination für Südamerika erweckt – dorthin möchte ich also auf jeden Fall bald zurückkehren. Genauso wie in den Fernen Osten, dort war ich leider noch nie… Chile, Kanada, Japan… ach die Liste der Wünsche und Ideen ist lang, einige auch schon sehr konkret. Man kann also gespannt sein, wo ich bald wieder meine Laufschuhe schnüren werde.

    Welche Sportarten fern der alpinen Welt könntest du dir neben oder anstatt dem Trailrunning noch vorstellen zu praktizieren?

    Tatsächlich ist dies ein Gedanke, den ich mir nur sehr schwer vorstellen kann und will. Ich bin am Berg aufgewachsen und wurde von ihnen in meinem Denken und Tun sehr geprägt. Neben dem Trailrunning fasziniert mich vor allem das Skibergsteigen, das alpine Bergsteigen und Paragleiten. Für die Zukunft kann ich mir definitiv auch wieder mehr alpine Laufprojekte und Trailrunning-Reisen vorstellen. Ich bin ein Kind der Berge und werde es bleiben. Das ist meine Welt.

    Philipp Ausserhofer Team Karpos
    „Running far to discover our planet and push our limits“ - Philipp mag es, laufend die Welt zu entdecken.

    Danke, ich wünsche beste Motivation und Gesundheit für deine künftigen Projekte.

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