Lokale “Superfoods”: Besser essen, sich besser fühlen und dabei auf die Umwelt achten

    Superfoods, enthalten viele wertvolle Nährstoffe – niemand weiß das besser als gesundheits- und ernährungsbewusste Sportler:innen! Die beliebtesten unter ihnen haben jedoch einen aufwendigen Anbau und lange See- oder Flugreisen hinter sich, was sie für die Umwelt untragbar macht. In diesem Artikel zeigen wir dir eine gute und lokale Alternativen – denn unser Körper braucht genausoviel Pflege wie unsere Erde!
    Frühstück mit Heidelbeeren und Haferflocken
    Ein guter Tag beginnt am Morgen... Finde heraus, wie viele Superfoods in dein Frühstück passen!

    Wie “super” sind Superfoods?

    Goji-Beeren aus China, Chiasamen aus Südamerika oder Quinoa aus den Anden: Sie werden als besonders gesunde Fitness- und Heilkost beworben und vermarktet, weil sie wertvolle Antioxidantien und Nährstoffe enthalten. Aber halten Superfoods wirklich, was die Marketingexperten versprechen?
    Tatsächlich stammt der Begriff "Superfood" aus dem Marketing und bezeichnet Lebensmittel, die gesünder, besser und hochwertiger sein sollen als normale Lebensmittel.
    Die Produktionsbedingungen in den Herkunftsländern sind jedoch oft alles andere als nachhaltig. Natürliche Lebensräume werden zerstört, um Platz für großflächige Monokulturen zu schaffen, nährstoffreiche Böden verarmen, gesundheitsgefährdende Pestizide werden eingesetzt, und die Arbeits- und Lebensbedingungen der Erzeuger werden stark eingeschränkt. Außerdem müssen die Lebensmittel einen langen Weg zurücklegen (oft um die ganze Welt), bevor sie in den Regalen unserer Supermärkte landen.

    Vorsicht beim Wasserverbrauch

    Das Beispiel der Avocado zeigt dieses Problem deutlich: Avocados (sowohl konventionell als auch biologisch angebaute) benötigen viel Wasser für den Anbau. Dies ist besonders problematisch, wenn sich die Anbaugebiete in trockenen Ländern wie Südafrika oder Israel befinden. In tropischen Gebieten mit höheren Niederschlägen, wie vor allem in Mexiko, werden außerdem illegal Wälder abgeholzt, um neue Anbauflächen zu schaffen. Die steigende Nachfrage der letzten Jahre hat daher Folgen für die Umwelt.

    Außerdem sind die exotischen "Superfoods", die wortwörtlich und sprichwörtlich in aller Munde sind, in der Regel teurer als die einheimischen Alternativen! Aber was sind diese Alternativen? Finden wir es heraus.

    Superfood Leinsamen und Haferflocken
    Samen werden in großem Umfang zur Herstellung von Backwaren verwendet, können aber auch in ihrem natürlichen Zustand genossen werden!

    Chiasamen vs. Leinsamen

    Chiasamen sind der Star unter den Superfoods. Kein Wunder, denn sie sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Antioxidantien und haben eine verdauungsfördernde Wirkung. Die heimische Alternative: Leinsamen! Sie werden aus Flachs gewonnen, der lange Zeit eine der wichtigsten Kulturpflanzen in Europa war. Aus den Fasern wurden nachhaltige Textilien hergestellt, und die Samen waren schon immer beliebt für Müsli oder Brot. Leinsamen sind auch wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren und des hohen Anteils an Folsäure und Pantothensäure gesund. Ein weiterer wertvoller Stoff sind die so genannten Lignane: Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Krebs schützen sollen.

    Gojibeeren vs. regionale Beeren und Waldfrüchte

    Chinesische Goji-Beeren und Açai-Beeren aus dem Amazonasgebiet sind wunderbare Hilfsmittel für unsere Gesundheit. Den kleinen Beeren wird ein besonders hoher Gehalt an Antioxidantien und gesunden Nährstoffen nachgesagt.
    Frische Beeren bieten jedoch genauso viele Nährstoffe, wenn nicht sogar noch mehr. Vor allem dunkle Beerensorten wie Brombeeren und schwarze Johannisbeeren stehen ganz oben auf der Liste. Sie versorgen uns mit dem dunklen Farbstoff Betain, das auch in der Roten Bete enthalten ist, einem "Scavenger" (eine chemische Substanz, welche Verunreinigungen und unerwünschte Reaktionsprodukte wie Sauerstoff entfernen), der gesund für das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung und den Stoffwechsel ist und vor Krebs schützt.
    Darüber hinaus enthalten Beeren und rote Rüben Flavonoide, die unsere Gesundheit durch die Stärkung des Immunsystems fördern.
    Heidelbeeren enthalten außerdem viel Vitamin C, B-Vitamine und einige gesunde Gerbstoffe, die bei leichtem Durchfall helfen und entzündungshemmend wirken, z. B. bei Halsentzündungen. Andere Nährstoffe in dieser Beere sollen den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel senken.

    Quinoa vs Haferflocken

    Auch bei den Getreidesorten gibt es einige, die oft als besonders gesund gelten, wie Quinoa oder Amaranth. Getreide aus fernen Ländern übertrifft das heimische in der Liste der Superfoods, wenn es um eine gesunde Ernährung geht.
    Haferflocken können jedoch in der Küche vielseitig verwendet werden und zeichnen sich durch ihren Nährwert aus. Sie versorgen unser Verdauungssystem mit vielen Ballaststoffen und bieten komplexe Kohlenhydrate, die uns lange satt halten und unseren Appetit zügeln. Darüber hinaus sind Haferflocken aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts ein fleißiger Helfer beim Muskelaufbau.

    Superfood Honig
    Kennst du dieses Superfood? Wir wetten, dass du es vor deiner Haustür finden kannst!

    Bonus: Drei unerwartete “local” Superfoods

    Sauerkraut kann ohne weiteres als Superfood bezeichnet werden. Kohl und Salz, mehr braucht es nicht, damit die Fermentierung auch im Winter die Vitamine A, B und C, viele Mineralstoffe und wertvolle Milchenzyme liefert. Letztere sorgen für eine gesunde Darmflora, selbst wenn sie durch Antibiotika geschädigt wurde.

    Honig, das Werk fleißiger Bienen, enthält über 200 Nährstoffe und hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Gesund ist er zum Beispiel durch seinen hohen Mangan- und Eisengehalt, der die Blutbildung fördert, sowie durch die Vitamine C, B2 und B6, Niacin und Pantothensäure.

    Rote Rüben hingegen haben hier fast das ganze Jahr über Saison. Und wenn es um gesunde Inhaltsstoffe geht, können sie Granatäpfel in einigen Fällen sogar übertreffen, wobei Rote Bete mit deutlich mehr Vitamin A und Natrium punkten. Übrigens enthalten Rote Bete auch viel Vitamin B, Eisen, Folsäure und Kalium, weshalb dieses Gemüse in die Liste der Superfoods aufgenommen werden sollte, gleichauf mit anderen exotischen "Verwandten". Aber Vorsicht: Wer zur Bildung von Nierensteinen neigt, sollte die Rote Rübe nicht in großen Mengen verzehrt werden, da sie auch Oxalsäure enthält.

    Superfood Rote Bete
    Die rote Rübe übertrifft den weitaus bekannteren Granatapfel als nützlicher Nährstoff!

    Ein langer Sommer voller lokaler Superfoods wartet auf dich! Uns bleibt nur noch, allen einen guten Appetit zu wünschen!

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