Fahrradfahren im Winter – Bekleidung und Tipps
1. Die richtige Kleidung
Zwiebelprinzip ist König! Dies gilt zwar auch für die warme Jahreszeit, doch im Winter sind die Konsequenzen nicht passender Kleidung viel unangenehmer, die in extremen Fällen auch zu ernsthaften gesundheitlichen Auswirkungen führen können.
Grundsätzlich gilt, dass mehrere dünne Schichten funktionaler Bekleidung besser trocken und warm halten, als wenige dicke Schichten. Bei feucht-nassem Wetter sollte auf jeden Fall eine zumindest regenabweisende Außenbekleidung verwendet werden, da sich nasse Kleidung bei kalten Temperaturen sehr schnell sehr kalt anfühlt.
Die wohl kälteempfindlichsten Körperteile sind beim Biken im Winter immer die Hände und die Füße, deshalb sollte hier bei kaltem und besonders bei nassem Wetter auf wasserdichte Handschuhe und Schuhe geachtet werden.
Tipps für warme Füße:
- Socken aus Funktionsmaterialien verwenden, keine Baumwollsocken
- Bikeschuhe für den Winter sollten etwas mehr Platz im Zehenbereich haben, damit dicke Socken angezogen werden können, ohne dabei den Fuß in den Schuh quetschen zu müssen, das würde nämlich wiederum die Durchblutung behindern und zu kalten Füßen führen
- warme Innensohlen können die durch die Sohle eindringende Kälte aufhalten
- Thermoüberschuhe, die nicht nur warm, sondern auch noch wasserdicht sind
Tipps für warme Hände:
-Fingerhandschuhe, die wind- und wasserabweisenden sind und eine sehr griffige Handfläche aufweisen
- Handschuhe sollten nicht zu eng anliegen, es sollte noch „Luft“ zwischen Hand und Handschuh vorhanden sein
- Unterziehhandschuhe aus Merinowolle oder Seide unter den Handschuhen halten die Hände länger warm. Voraussetzung für ein wohliges Wärmegefühl ist allerdings, dass die Handschuhe ausreichend Platz für Unterziehhandschuhe bieten
Trotze der winterlichen Kälte und bike dich fit und glücklich.
2. Sichtbarkeit auf Tour und beim Commuting
In der dunklen Jahreszeit ist es wichtig gesehen zu werden, ganz besonders wenn man mit dem Bike auf Straßen unterwegs ist, die auch von anderen Verkehrsteilnehmern befahren werden. Auf jeden Fall gilt, wer bei schlechten Lichtverhältnissen mit dem Bike unterwegs ist, egal ob auf Wochenendtour oder im Stadtverkehr auf dem Weg zur Arbeit, dass neben einer funktionierenden Fahrradbeleuchtung auch gut sichtbare, reflektierende Kleidung zum Einsatz kommt. Nur so kann für eine gute Sichtbarkeit und damit für sicheres Biken in der Winterzeit gesorgt werden.
Ride on – mit der passenden Bekleidung ist auch der Winter Bikeseason!
3. Fahrtechnik
In den kalten, nassen und meist dunklen Monaten des Jahres ist eine etwas weniger aggressive Fahrweise empfehlenswert, da es sehr schnell zu schmerzhaften Stürzen und gefährlichen Verkehrssituationen kommen kann, falls das Bike die Bodenhaftung verliert. Eine weit vorausblickende Fahrweise hilft rutschige, vielleicht mit Glatteis belegte Wegpassagen rechtzeitig zu sehen und zu umfahren.
4. Weitere Tipps
Die Touren im Winter sollten zumindest anfangs etwas kürzer ausfallen als in der warmen Jahreszeit, da die Kälte die Leistung reduziert und der Körper leichter auskühlt. Eine Thermoskanne oder zumindest eine wärmeisolierte Trinkflasche sollte stets dabei sein. Um das Gesicht bei Minusgraden vor Kälte zu schützen, sollte ein Schlauchtuch über Mund und Nase gezogen werden. Damit wird auch die durch die Nase eingeatmete Luft leicht erwärmt.
Fazit: Auch im Winter mit dem Bike unterwegs zu sein, egal ob im urbanen Bereich oder auf Trails erfordert gewisse Vorkehrungen, doch es lohnt sich auf jeden Fall. Die körperliche Fitness und die Abwehrkräfte werden gesteigert, die psychische Ausgeglichenheit aufrechterhalten und die Umwelt durch den Umstieg vom Auto auf das Bike entlastet.