Freeride – Skifahren ohne Piste

    Außerhalb der präparierten Piste mit Skiern abzufahren ist so populär wie noch nie zuvor. Doch was versteht man unter dem freiheitsversprechenden Begriff Freeriding, was ist der Reiz und welche Gefahren birgt diese Skidisziplin? In diesem Beitrag wird das Abenteuer Freeride etwas genauer betrachtet.
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    Bereit für neue Routen abseits der Piste? Freeriding ist Freiheit auf Skiern. >>>

    Der Anfang des Skifahrens war ein Freeride. Als im norvegischen Telemark die Geschichte des Alpinskilaufs seinen Auftakt feierte, war der Skisportler gezwungen mit seinen Skiern den Berg hochzusteigen, um dann durch mehr oder weniger tief verschneite Hänge abzufahren. Eine Aufstiegsanlage in Form einer Seilbahn oder eines Skiliftes gab es zu dieser Zeit noch nicht.

    Back to the basics – Freeriding wird populär

    Mit dem Bau von Aufstiegsanlagen, dem Anlegen und Planieren von Pisten wurde der Skisport immer einfacher und damit populärer. Ein weiterer Grund für die immer größere Beliebtheit des Skisports ist sicherlich die ständige Weiterentwicklung der Ausrüstung, also der Skier mit den dazugehörigen Bindungen, den Schuhen und den Skistöcke. Irgendwann war für einen Teil der Skifahrer das klassische Pistenskifahren nicht mehr abenteuerlich genug und die Abfahrten außerhalb der Piste wurden immer beliebter.

    Voraussetzungen für den Freeride

    Fahrtechnik: 

    Um durch den Tiefschnee Ski fahren zu können, braucht es zuallererst die richtige Technik, denn das Fahrverhalten auf einer weichen Schneeschicht ist grundsätzlich anders als auf einer präparierten Piste.

    Skiausrüstung: 

    Ein Freeride Ski hat eine Mindestbreite von 100 mm in der Skimitte und eine lange, hochgezogene Schaufel, also den Rocker und eine recht geringe Vorspannung. Ebenfalls ist ein Freeride Ski leichter im Vergleich zu einem Pistenski, aber dafür etwas länger (bis zu 15 cm länger als die Körpergröße), damit er im weichen, tiefen Schnee leichter aufschwimmt und sich drehen lässt.

    - Skischuhe sind eher leicht und mit hoher Flex ausgestattet, wenn der Freerider den Aufstieg zu Fuß, also als Skitour absolviert, für Freerider, die mit Aufstiegsanlagen den Hang erreichen, sollten es schon etwas massivere Skischuhe sein, die durch ihre hohe Steifigkeit viel Stabilität in der Abfahrt garantieren.

    Bindung: Auch hier ist es ähnlich wie bei den Skischuhen. Für den puren Freerider, der den Aufstieg nicht zu Fuß bewältigt, sollte die Bindung recht stark und sicher den Fuß am Ski fixieren. Für den Skiktourengeher, der nach einem langen Aufstieg einen flowigen Freeride  bewältigen möchte, bietet sich eine leichtere Bindung an, die den Aufstieg nicht unnötig belastet.

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    Freeriding benötigt atmungsaktive, wasserabweisende, wärmende Bekleidung, >>>

    - Sicherheitsausstattung:

    Der Freerider, der sich als Tourengeher in Gegenden fern ab der Aufstiegsanlagen bewegt, muss sich mit einem LVS-Set ausrüsten. Die Fähigkeit in einem Verschüttungsnotfall das Set richtig anzuwenden, sollte unbedingt in Kursen erlernt werden. Außerdem sollte immer am Tag der Tour die offizielle Lawinenwarnstufe der Gegend konsultiert werden, die Skala reicht von 1 (geringe Lawinengefahr) bis 5 (sehr große Lawinengefahr).

    - Bekleidung:

    Von der Unterwäsche bis zur wasserabweisenden Oberfläche sollte die gesamte Skibekleidung aus atmungsaktiven Schichten bestehen, da es sonst zu Schweißansammlungen kommt und darauf zu einer raschen Abkühlung des Körpers. Noch mehr als beim Alpinski spielt beim Freeride die Bewegungsfreiheit eine große Rolle. Das komplette Skioutfit sollte den Körper warm und trocken halten, ohne ihn unnötig in seiner Beweglichkeit zu behindern. Durch die Anwendung des Zwiebelprinzips, also das Anziehen mehrerer dünner Schichten übereinander anstelle von wenigen dicken, ermöglicht die optimale Anpassung der Bekleidung an verschiedene Temperaturverhältnisse im Aufstieg oder in der Abfahrt.

    Umweltschutz:

    Da sich Sportler beim Skitourengehen und Freeriden sehr oft in Lebensbereiche von Wildtieren fortbewegen, sollte aufmerksam darauf Acht gegeben werden, keine gesperrten Hänge oder Waldstücke zu betreten oder zu befahren, da ein solch unerwartetes Auftreten eines Menschen ein Aufschrecken der Tiere zur Folge hätte und dies wiederum zu Übermüdung und Tod der Tiere führen könnte.

    Da in den letzten Jahren das Skitouring und Freeriding von immer mehr Menschen betrieben wird, ist die Belastung der Wildtiere stark angestiegen. Deshalb gilt es besonders in schneereichen Wintern und Gegenden, die von Wildtieren besuchten Territorien zu umgehen und sich ruhig zu verhalten, denn wie bereits oben erwähnt, können entkräftete Tiere durch eine spontane Flucht vor Skitourengehern und Freeridern ihre letzten Kraftreserven aufbrauchen.

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    Egal ob mit Skiern oder mit dem Snowboard, die Ausrüstung muss passen. >>>
    Fazit: Freeride ist eine herrliche Skidisziplin, die es erlaubt die eigene Spur in die jungfräuliche Schneedecke zu schneiden. Allerdings müssen im Vergleich zum Skifahren auf präparierten Pisten einige Überlegungen gemacht und Vorkehrungen getroffen werden, damit der Freeride Flow nicht zum Pulverschnee Albtraum wird. 

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