Klettern ist Leben – Leben ist Klettern
Die Lust nach dem Oben, im Alltag wie am Berg
Herausforderungen sind in unserer Gesellschaft höchst gefragt. Die meisten Menschen denken beim Wort „Herausforderung“ an Ziele, die sie in beruflicher und sportlicher Hinsicht erreichen möchten. Die Umsetzung einer Absicht setzt körperliche und mentale Kraft voraus, weil nämlich der spontane Wille noch lange keine Garantie für das Erreichen eines Zieles darstellt. Ein sehr passendes Synonym für die ständige, anhaltende Lust nach dem „Oben“, ist Klettern, das sich als optimaler Motivator oder auch als Entspannungsfaktor für unseren nicht immer einfachen Alltag herausstellt.
Vertikale Ziele für ein erlebnisreicheres Leben
Alle wollen hoch hinaus, doch die meisten scheitern bereits daran, sich schwungvoll aus der Couch zu erheben. Komfort lähmt und macht träge. Das einmal Erreichte wird dem unsicheren Erlebnis vorgezogen. Aus der Couchpatato-Perspektive ist dies natürlich mehr als nachvollziehbar, doch wenn wir diesen Gedankengang auf eine Kletterroute umlegen, so würde ein sicherer Klettergriff, den man gerade in der Hand hat, nie mehr losgelassen und das Ziel der Route nie erreicht werden.
Oben ist die Aussicht besser
Die Neugier gegenüber Neuem sollte größer sein, als die Angst davor. Wer sich überwindet zu neuen Ufern aufzubrechen, der wird körperlich und mental stärker werden und am Ende überrascht darüber sein, mit wie viel Selbstvertrauen und Ausgeglichenheit er neuen Herausforderungen begegnet. Erfolgsfreude wird zu Lebensfreude und macht Lust auf mehr.
Die Römer pflegten zu sagen: 'Per aspera, ad astra': Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen. Beim Klettern, genauso wie im Leben.
Vertrauen als Grundstein für Leistung
Wiederum ist das gesellschaftliche Leben dem Klettern sehr ähnlich. Der Kletterer braucht ein unbedingtes Vertrauen in sein Material, also Klettergurt, Seil, Schuhe und Karabiner und natürlich in seinen Sicherungspartner, erst dann kann er sich voll und ganz auf die Route einlassen und dabei seine Möglichkeiten ohne Angst voll auskosten. Bei der Arbeit, im Verkehr und in vielen anderen Situationen unseres täglichen Lebens vertrauen wir auf andere Menschen und ihre Fähigkeiten, falls diese zeitweise fehlen, fühlen wir, dass wir abgelenkt und nicht maximal leistungsfähig sind.
Perspektivenwechsel steigert das Einfühlungsvermögen
Sehr oft im Leben ist es wichtig Empathie zu entwickeln, also die Fähigkeit sich in die Sichtweise eines anderen zu versetzen, zu beherrschen. Dies ist sicherlich nicht immer leicht, doch auch hier kann der Klettersport mit seinen verschiedenen Perspektiven, je nachdem, ob jemand gerade sichert oder selbst in der Wand steht, viel Übung bieten.
Gewinnen durch scheitern
Wiederholte Stürze beim Klettern und die ständigen Neueinstiege steigern die Frustrationstoleranz. Niemand wird ernsthaft von sich behaupten, dass es nicht auch im Alltag sehr praktisch wäre, eine ordentliche Portion dieser „Scheiter-Toleranz“ in sich zu tragen, sodass der Wille zum Weitermachen ständig verfügbar bleibt, egal wie viele Abstürze oder Niederlagen schon auf dem Kerbholz des Lebens verzeichnet sind.
Tanzen am Fels und im Leben
Klettern hat viel mit Körpergefühl, mit Bewegungsfluss, mit „moves“ zu tun. Im richtigen Moment die richtige Bewegung und die dazu passende Gewichtsverlagerung, dann wird der komplette Klettervorgang sehr dynamisch und schaut von außen aus wie eine Abfolge sehr sanfter Tanzschritte.
Flow und Kick – Anstrengung wir belohnt
Wenn wir uns lange und intensiv genug anstrengen, dann passiert etwas mit uns. In unserem Körper kommt es zu Hormonausschüttungen, das bekannteste davon ist das Opiat Endorphin. Durch diesen Vorgang erfahren wir ein Gefühl von Freude, innerer Harmonie und Zufriedenheit, das sich bis zum rauschähnlichen Wohlgefühl steigern kann. Dieser sich langsam aufbauende und auch länger andauernde Zustand nennt sich Flow.
Im Gegensatz dazu ist der Kick zwar ebenfalls eine körpereigene Hormonausschüttung, die allerdings nur sehr kurz, aber dafür sehr intensiv spürbar ist. Plötzliche große Freude, ekstatisches Schreien und Jubeln sind eindeutige Zeichen für einen gerade erlebten Kick, der sich beim Klettern beispielsweise beim absturzfreien Durchklettern der Schlüsselstelle oder nachdem ein Boulderproblem geknackt worden ist, bemerkbar macht.
Letzendlich kann man sagen, dass die Anstrengungen und Herausforderungen des Kletterns echte Lektionen sind, die im täglichen Leben angewendet werden können und die wir alle befolgen sollten.
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